Markdown, was ist das eigentlich?

  • 2014/01/29
  • Von: Oliver Brux
  • Oliver ist Webdesigner & Webentwickler.
    Er setzt sich für ein nachhaltiges Internet ein.

Markdown mausert sich mehr und mehr zum Tool der Wahl für Leute, welche viel im und für das Web schreiben.
Aber was ist Markdown eigentlich? Und wie funktioniert es?

Markdown ist eine Auszeichnungssprache, welche von John Gruber und Aaron Schwartz entwickelt wurde. Ziel war es eine Syntax zu entwickeln, welche es einem erlaubt, schnell und unkompliziert Texte zu verfassen, und diese dann mit einem Klick in HTML für das Web umzuwandeln. Die Syntax von ist dabei so einfach wie möglich gehalten, so dass Markdown schnell gelernt ist und in jedem Text-Editor geschrieben werden kann. Das macht es sehr einfach, auf nahezu jedem Gerät, Texte zu verfassen, um sie nachher nur noch in HTML umzuwandeln.
Viele Content Management Systeme (CMS) wandeln Markdown formatierte Texte schon automatisch in HTML um, und auch für Wordpress gibt es schon viele Plugins, die das Schreiben von Markdown im Wordpress Text-Editor ermöglichen.
Wie der HTML-Text dann im Detail auf der Webseite ausschaut, wird dann natürlich über das CSS bestimmt. So kann man in Markdown nicht festlegen, ob eine Überschrift rot oder blau ist, sondern einzig die Tatsache, dass ein bestimmter Textabschnitt eine Überschrift darstellen soll.

Die Markdown Syntax

Üblicherweise besteht ein “normaler” Text aus einer Überschrift, Abschnittsüberschriften, Links, Aufzählungen, Zitaten und bei technischen Texten auch Codebeispielen.
Dann gibt es noch die Möglichkeit Texte in fett, kursiv oder unterstrichen zu formatieren. Mit diesen “Tools” lassen sich bestimmt 90% der Texte im Internet verfassen.

Überschriften

Würde man einen solchen Text nun in Markdown verfassen, würde dies so aussehen:

# Dies ist eine h1 Überschrift 
## Dies ist eine h2 Überschrift
### Dies ist eine h3 Überschrift
#### ies ist eine h4 Überschrift

Listen

Eine Liste würde man so schreiben, wie man sie auch normalerweise in einer E-mail verfasst:

- Aufzählungspunkt
- Aufzählungspunkt
- Aufzählungspunkt

Alternativ funktionieren auch folgende Schreibweisen:

* Aufzählungspunkt
* Aufzählungspunkt
* Aufzählungspunkt

+ Aufzählungspunkt
+ Aufzählungspunkt
+ Aufzählungspunkt

1. Aufzählung
2. Aufzählung
3. Aufzählung

Einfache Textformatierungen

Möchte man bestimmte Textstellen fett , kursiv oder -durchgestrichen- schreiben, so macht man dies so:

Ein Beispiel für **fetten** Text.
Ein Beispiel für *kursiven* Text. 
Ein Beispiel für -durchgestrichenen- Text

Absätze werden in Markdown mit zwei Freischlägen am Ende der Zeile gekennzeichnet.

Links in Markdown

Links kann man auf zwei verschieden Arten und Weisen einfügen. Einmal als Inline-Link:

(Link zum Portfolio)("http://oliverbrux.de/portfolio")

Und einmal als Referenzlink. Referenzlinks haben den Vorteil, dass der Text besser lesbar bleibt. Zudem sind sie sinnvoll, wenn man die gleiche Verlinkung an verschieden Stellen im Text nutzt. Referenzlinks werden gebündelt an das Ende des Textes gesetzt.

Dies ist ein [Link zum Portfolio][01] 
und dies ist ein [Link][02] zum Blog.

... (weiterer Text)

[01]:http://oliverbrux.de/portfolio
[02]:http://oliverbrux.de/blog

Wem die Zahlen innerhalb des Textes zu unübersichtlich sind, der kann natürlich auch aussagekräftigere Begriffe verwenden:

[Link zum Portfolio][portfolio]

...

[portfolio]:http://oliverbrux.de/portfolio

Codebeispiele

Manchmal kommt es vor, dass bestimmte Elemente im Text nicht formatiert werden sollen. Ein Beispiel dafür sind die Markdown-Beispiele in diesem Text. Hätte ich diese ganz normal in den Text einfließen lassen, wären sie beim Formatieren, wie der restliche Text auch, in HTML umgewandelt worden. Um dies zu verhindern, kann man den Text folgendermaßen formatieren:

einmal als ganzen Codeblock, der auch über mehrere Zeilen gehen kann…

.css-class {
    color: #fff;
    font-size: 1em;
}

…oder aber als inline Code. Dies ergibt immer dann Sinn, wenn man nur bestimmte Wörter im Fließtext hervorheben möchte.

`inline-code`

Zitate

Ein weiteres, vielgenutztes Stilmittel von Texten sind Zitate. Zitate eignen sich wunderbar als Eyecatcher und lassen sich ebenfalls ganz einfach in Markdown verfassen.

> "Dies ist ein Zitat"

Multimarkdown

Wem das jetzt alles noch nicht weit genug geht, der sollte einen Blick auf die komplette Markdown Dokumentation von John Gruber werfen oder sich einmal MultiMarkdown von Fletcher Penny anschauen.

MultiMarkdown erweitert die “normale” Markdown-Syntax noch einmal um viele Möglichkeiten. So kann man z.B. komplette Tabellen in Markdown verfassen oder auch mit Fußnoten arbeiten. Multimarkdown wird schon von vielen Text-Editoren unterstützt.

Text-Editoren zum Schreiben von Markdown

Wie ich zu Beginn schon erwähnte, erfährt Markdown eine immer größere Beliebtheit und so gibt es mittlerweile eine Flut an Text Editoren, welche einem helfen, Texte in Markdown zu verfassen. Die bekanntesten möchte ich hier einmal kurz vorstellen.

Mac

Für den Mac sind Byword, iA Writer und Ulyssus zu erwähnen.

Als kostenlose Variante empfehle ich die App Mou , welche einem gleich noch den fertig formatierten Text in einer zweiten Spalte anzeigt. Gerade zum Erlernen von Markdown ein super Programm.

iPad

Auf dem iPad habe ich lange iA Writer genutzt, bin aber seit neuestem auf Editorial umgestiegen. Editorial passt sich einfach noch ein wenig besser in meinen Workflow ein und bietet mit seiner Skript-Unterstützung auch noch viele Möglichkeiten, das Schreiben von Markdown nochmals zu vereinfachen. (vielleicht eher was für Nerds)

iPhone

Da es Editorial noch nicht für das iPhone gibt, nutze ich hier iA Writer.

Web

Abseites aller nativen Apps, ist der schnellste Weg Markdown einfach einmal zu testen, die Webseite (dillinger.io)(“http://dillinger.io/). Einfach in der linken Spalte seinen Text in Markdown tippen und in der rechten Spalte das Ergebnis in formatiertem HTML anschauen. (Funktioniert ähnlich wie Mou für den Mac)

Fazit

Man sollte nie vergessen, dass der Fokus von Markdown ganz klar auf dem reinen Schreiben von Texten ohne Ablenkung liegt, was auch mit ein Grund für die Popularität von Markdown ist.
Z.B. wurde dieser Text hier, wie auch alle anderen Texte, welche ich während meiner täglichen Arbeit schreibe, in Markdown verfasst.
Wer also viel für das Web schreibt, sollte sich Markdown und die vorgestellten Text-Editoren einmal anschauen.

Abschließend sei noch erwähnt, dass viele Text-Editoren auch noch den Export von Markdown in andere Formate unterstützen. So kann man aus iA Writer heraus bequem Texte als .docx nach Microsoft Word (ich spare mir an dieser Stelle eine Verlinkung) exportieren oder aber als PDF abspeichern.

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